Biobasierte Werkstoffkonzepte – Forschung für die Serie
Bereits seit 2006 werden für die Bioconcept-Cars von Four Motors immer wieder verschiedene Bauteile aus nachwachsenden Rohstoffen konstruiert, die auf der Nordschleife getestet und dann kontinuierlich weiterentwickelt werden – stets begleitet und gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unter der Trägerschaft der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR).
Seit 2011 erfolgt die Forschung und Entwicklung in Kooperation mit dem Fraunhofer WKI. 2017 bekamen die Partner dafür erstmals Verstärkung durch einen Automobilhersteller – und noch dazu einen der innovativsten überhaupt: Porsche entwickelt und konstruiert gemeinsam mit dem Fraunhofer WKI im Rahmen des aktuellen BMEL-Förderprojekts biobasierte Leichtbauteile, die von Four Motors unter den harten Bedingungen des Nürburgrings auf Serientauglichkeit getestet werden.
Bei den nachhaltigen Leichtbauteilen handelt es sich um biobasierte Verbundwerkstoffe aus Flachsfasern. Durch die Kombination verschiedener Werkstoffe und Verstärkungsfasern werden die charakteristischen Vorteile der jeweiligen Materialien in einem Werkstück miteinander verbunden. Je nach Auswahl und Zusammenstellung der Materialkomponenten kann so die Gesamtperformance gezielt an die Belastungssituation des jeweiligen Bauteils angepasst werden – von der Verfahrensentwicklung bis hin zum fertigen Bauteil und dessen Erprobung; sowohl im Labor als auch im extrem belastenden Renneinsatz. Am Ende des Projekts können die innovativen und nachhaltigen Bioverbundwerkstoffe mit herkömmlichen Materialien verglichen werden, um gesicherte Empfehlungen hinsichtlich des Serieneinsatzes biogener Materialien für die Mobilität der Zukunft treffen zu können.
Damit bieten die Bio-Leichtbauteile eine nachhaltige Alternative zu den gewöhnlich im Leichtbau verwendeten Glas- und Kohlefasern.
Die intensive Entwicklungsarbeit trägt Früchte – der Nachfolger des Porsche Cayman GT4 Clubsport, das neuste Four Motors Bioconcept-Car: Der 718 Cayman GT4 setzte als erstes in Serie gefertigtes Rennfahrzeug auf nachhaltig hergestellte Karosserieteile.