Teamchef und Geschäftsführer Tom von Löwis, Michelle Halder, die schnellste Fahrerin bei Four Motors, und Porsche Fachreferent für karbonverstärkte Kunststoffe, Eduard Ene, nahmen vergangene Woche an einem spannenden Panel-Talk teil, der von der Volksbank Reutlingen organisiert wurde, und bei der sich alles um nachhaltigen Motorsport drehte.
Dass nachhaltiger Motorsport funktioniert und sogar Spaß macht, zeigte vergangene Woche ein hochkarätig besetzter Panel-Talk in der Reutlinger Volksbank, bei der über 250 geladene Gäste live dabei waren. Smudo, Sänger der Fantastischen Vier und Fahrer im Four Motors Team, wurde digital zugeschaltet und brachte es auf den Punkt: „Nachhaltigkeit im Motorsport ist wie alkoholfreies Bier. Es klingt zuerst nach einem Widerspruch, aber es passt hervorragend zusammen.“ Motorsport sei traditionell High-Tech – und genau das brauche es auch für mehr Nachhaltigkeit.
20 Jahre Four Motors – Ein Wegbereiter des nachhaltigen Motorsports
Tom von Löwis, Teamchef und Geschäftsführer von Four Motors, gab spannende Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Teams. Was als ambitioniertes Projekt mit einem VW Beetle begann, ist heute, über 20 Jahre später, ein professionelles Rennteam mit drei nachhaltigen Porsche. Doch das Ziel ist geblieben: Motorsport als Testbank und Katalysator für nachhaltige Technologien nutzen. „Wir wollen zeigen, dass nachhaltige Technologien wie alternative Kraftstoffe oder Leichtbauteile im Rennsport erfolgreich eingesetzt werden können – und sie damit langfristig auch den Straßenverkehr grüner machen können“, so Tom von Löwis.
Nachhaltigkeit in der Praxis: Leichtbau und alternative Kraftstoffe
Ein zentrales Thema des Panel-Talks war der Einsatz nachhaltiger Materialien im Fahrzeugbau. So erläuterte Porsche-Fachreferent Eduard Ene die Eigenschaften der Naturfaserverbundwerkstoffe. Bei der Faserherstellung (Garn) wird nicht nur bis zu 85 % weniger CO2 emittiert, auch das Splitterverhalten ist freundlicher und bei der Verarbeitung entsteht kein schwarzer Staub. Auch würde – anders als bei Carbon – Metall in Kombination mit Naturfasern nicht rosten.
Auch alternative Kraftstoffe standen im Fokus des Austauschs. „Laut VW können E-Fuels in ausreichender Menge frühestens 2034 oder 2035 für den allgemeinen Straßenverkehr bereitgestellt werden. Das zeigt, wie groß die Herausforderung ist“, sagte Tom von Löwis. „Trotzdem ist der Einsatz synthetischer Kraftstoffe eine wichtige Lösung, um den CO₂-Ausstoß im Straßenverkehr zu reduzieren.“

Michelle Halder – Neue Wege für junge Talente im Motorsport
Ein weiteres Highlight des Abends war der Beitrag von Four Motors-Pilotin Michelle Halder. Ihre Motorsportkarriere begann mit einer Leidenschaft fürs Kartfahren, inspiriert durch ihren Bruder. Seit vergangenem Jahr fährt sie für Four Motors – ein Team, das sich aktiv für Nachwuchsförderung engagiert. „Michelle hat bisher einen tollen Job gemacht, und wir möchten sie unbedingt behalten“, sagte Tom von Löwis. „Doch wie in vielen Rennserien ist die Finanzierung eine Herausforderung, an der wir aktuell arbeiten.“
Als Frau in einer traditionell männlich geprägten Sportart sieht Michelle positive Entwicklungen. „Immer mehr Mädchen und Frauen steigen in den Motorsport ein – nicht nur als Fahrerinnen, sondern auch als Ingenieurinnen oder Technikerinnen. Und das Beste: Motorsport ist eine der wenigen Sportarten, in denen Frauen keinen Nachteil haben.“
Wie reagieren die Fans auf Nachhaltigkeit?
Nachhaltigkeit im Motorsport ist für viele Fans noch ungewohnt. Michelle Halder sagte dazu: „Vor allem die ältere Generation liebt den klassischen Motorsport-Sound und viele sind skeptisch, wenn es um komplette Elektro-Serien wie die Formel E geht. Four Motors bietet da eine tolle Alternative: den bekannten Sound, spannende Zweikämpfe und Geschwindigkeit, aber das gepaart mit Nachhaltigkeit in einem leistungsstarken Porsche. So können wir auch eingefleischte ‚Petrolheads‘ für das Thema gewinnen.“
Auch bei den Diskussionen nach dem Panel-Talk zeigte sich einmal mehr die hohe Relevanz des Themas „nachhaltige Mobilität“. Die Gäste stellten zahlreiche Fragen zu den Technologien, und nach dem Gespräch auf der Bühne wurde der angeregte Austausch bis in die späten Abendstunden fortgeführt.

Fazit: Die Zukunft des Motorsports ist nachhaltig
Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern eine Notwendigkeit – auch und gerade im Motorsport. „Am Ende muss die Nachhaltigkeit gewinnen, sonst verlieren wir diesen Planeten“, fasste Tom von Löwis zusammen. „Four Motors wird weiterhin Innovationen vorantreiben und zeigen, dass umweltfreundlicher Motorsport nicht nur möglich, sondern auch wegweisend für die gesamte Automobilindustrie sein kann.“
Weitere Panel-Talks zum Thema Nachhaltigkeit im Motorsport sind geplant Wir halten euch auf dem Laufenden.
Also bleibt dran: Gemeinsam bringen wir nachhaltigen Motorsport auf die Überholspur