Sieger des diesjährigen 24h-Rennens am Nürburgring war nur einer: der Nebel. Er sorgte nicht nur für eine Unterbrechung in den späten Abendstunden, sondern kämpfte alle Versuche eines Neustarts nieder und sorgte so für das kürzeste 24-Rennen aller Zeiten. Das Four Motors Team rund um Musiker Smudo und Teamchef Tom von Löwis konnte nach 8:57 gefahrenen Stunden zwei seiner drei Bioconcept-Cars erfolgreich über die Ziellinie retten.
Es fing alles so gut an und es wurde am Ende das kürzeste 24h-Rennen in der Geschichte des Nürburgrings. Dabei war das Four Motors Team, rund um Musiker Smudo und Teamchef Tom von Löwis, bestens auf das Highlight der Motorsport-Saison vorbereitet und hatte wieder alle drei seiner Bioconcept-Cars am Start. Zudem war die AT-Klasse (Alternative Treibstoffe) mit acht Fahrzeugen von vier Teams so gut besetzt wie schon lange nicht mehr. Am Ende wurde es Platz 53 im Gesamtklassement und Klassensieg in der AT2 für die #320 sowie Platz 62 insgesamt und Platz 4 in der AT3-Klasse für die #633. Die #420 fiel leider durch einen Unfall nach ca. 3,5 Stunden aus.
Der neue Porsche 911 GT3 Cup 992 (#320) mit Smudo, Tom von Löwis, Michelle Halder und Henrik Bollerslev ging vom 42. Startplatz im über 130 Fahrzeuge starken Starterfeld ins Rennen. Der Porsche Cayman GT4 Clubsport mit der Startnummer #420 und Fahrern Alesia und Jacqueline Kreutzpointner, Matthias Beckwermert und Marc Schöni startete von Position 63, der zweite Cayman mit der Startnummer #633 mit Henning Cramer, Karl Pflanz, Oliver Sprungmann und Marco Timbal von Platz 84. Die Wetterbedingungen waren von Anfang an schwierig, sodass schon am Beginn ein Poker um die Wahl der Reifen begann.
Um 23:22 Uhr dann das Aus: Aufgrund von Starknebel musste das Rennen nach knapp siebeneinhalb Stunden unterbrochen werden. Der Porsche 911 GT3 Cup #320 lag zu diesem Zeitpunkt auf Position 53 und die #633 auf dem 65. Platz. Die #420 fiel durch einen Unfall nach ca. 200 Minuten aus.
Um 13.30 Uhr, nach 14:05 Stunden Unterbrechung, wurde das Rennen für fünf Formationsrunden hinter dem Safety Car wieder gestartet. Doch die anhaltenden Nebelverhältnisse ließen der Rennleitung nur eine Entscheidung: Abbruch – das erste Mal in der Geschichte vor Ablauf der 24 Stunden. Michelle Halder fuhr den Cup-Porsche in ihrem ersten 24h-Rennen am Ende auf Platz 53 in der Gesamtwertung über die Ziellinie und holte damit den Klassensieg in der AT2. Henning Cramer rettete die #633 auf Platz 63 über die Ziellinie und holte den vierten Platz in der AT3.
Tom von Löwis, Teamchef von Four Motors, fasst das 52. 24h-Rennen so zusammen: „Es war eine sehr anstrengende Vorbereitung für das Rennen, und das Rennen selbst war eine gemischte Wettersituation. Wir hatten Regen, wir hatten Sonne, aber wir hatten vor allem in der Nacht sehr viel Nebel und das Rennen musste abgebrochen werden. Zudem hatte die #420 einen ziemlich schweren Unfall und fiel dadurch aus. Zum Glück sind alle verwickelten Fahrer wohlauf. Die 633 hat einen sehr respektablen vierten Platz in der AT-Klasse eingefahren und mit unserem neuen Flaggschiff, dem Porsche 911 GT3 Cup, haben wir die Klasse gewonnen und freuen uns natürlich, das dieser erste Einsatz, der von so viel Stress begleitet war, jetzt ‚im Kasten‘ ist.“
Smudo resümiert: „Das Schöne, der Trost, ist: Die Atmosphäre und das alles hier ist einfach unfassbar. Schon im ersten Nachttraining: Durch die Nacht fahren, immer mal ein Nebelfetzen, gleichzeitig die Lichtspiele der selbstgebauten Diskotheken da draußen und die Illuminationen der verschiedenen Autos. Das tröstet über alles hinweg. Auch die Kameradschaft hier draußen und das Klima zwischen den Menschen. Da kann ich auch in 20 Jahren noch fahren.“ Und ergänzt: „Das Thema Nachhaltigkeit im Motorsport wird uns überholen. Es gibt verschiedene Antriebsmethoden und Technologien – es ist wichtig zu beachten, was mit den 300 Millionen Verbrennern passiert, die aktuell auf den Straßen fahren und da gibt es viele Möglichkeiten, um die schon jetzt nachhaltiger zu gestalten.“
Michelle Halder beschreibt ihr erstes 24h-Rennen und das erste mit Four Motors: „Mein erstes 24h-Rennen hat riesigen Spaß gemacht. Das Team hat mich herzlich willkommen geheißen und ich habe mich bei Four Motors und im Auto sofort richtig wohl gefühlt. Die Rennunterbrechung war natürlich schade, und sie kam kurz vor meinem Doppel-Stint in der Nacht, auf den ich mich sehr gefreut hatte. Aber das ist höhere Gewalt, da stecken wir nicht drin. Dafür durfte ich zum Schluss fahren und sogar die Ziellinie überqueren, was für mich ein großes Highlight war. Zudem konnten wir zusammen den Klassensieg holen. Vielen Dank an alle Partner, allen voran die Personen, die mir diesen Start möglich gemacht haben. Für mich ging ein Traum in Erfüllung am 24h-Rennen teilzunehmen.“
Dass das 24h-Rennen voll von Überraschungen ist und mit anderen Rennen nicht vergleichbar ist, erklärt Oliver Sprungmann, Fahrer der #633 und ein ‚alter Hase‘ beim 24h-Rennen so: „Dies war mein 15. 24h-Rennen in Folge und mein drittes, das wegen Nebel abgebrochen wurde. Also wieder einmal ein typisches Eifelrennen. Ich hatte einen sehr, sehr schönen Stint in die Dunkelheit hinein. Es war trocken, nass, feucht, alles dabei, aber es hat sehr viel Spaß gemacht und wir konnten ordentlich nach vorne kommen. Beim 24h-Rennen kommt es darauf an, viel mit Kopf zu fahren und mit viel Gefühl, nicht mit vollem Risiko. 24 Stunden sind lang, und das erste Ziel ist es immer, anzukommen. Die Zuschauer sehen meistens nur die 24 Stunden des Rennens, aber das ist dann der Schluss, denn wir sind mit dem Team ja schon seit Dienstag, Mittwoch an der Strecke. Man muss auch menschlich zusammenpassen, man muss miteinander reden, auch vieles mit Humor nehmen, es ist Teamwork. Und wir haben alle ein gemeinsames Ziel.“
Vielen Dank an das Team, unseren neuen Technikpartner Black Falcon, unseren Hauptsponsor Wolf Oil und alle anderen Partnern.