Als Tom von Löwis of Menar den Bio-Rocco am Samstag über die Ziellinie fuhr, lag sich das gesamte Team jubelnd in den Armen: Nach einem spannenden Rennen – das aufgrund zahlreicher Unfälle für etwa 90 Minuten unterbrochen werden musste – und spannender Zeitenjagd auf der Nordschleife erreichte das Bioconcept-Car in der Klasse der Alternative Treibstoffe den zweiten Platz. Und zunächst hatte die Ergebnisanzeige den Bio-Rocco sogar zum Sieger erklärt.
„Wir sind sehr stolz und glücklich, dass unsere Entwicklungsarbeit nun auch durch einen Rennerfolg bestätigt wurde”, sagt Four Motors Manager von Löwis of Menar. Die Performance des Bioconcept-Scirocco hat alle Erwartungen übertroffen, so dass die spätere Ergebniskorrektur den Jubel des Teams nicht bremsen konnte. Wegen eines Fehlers in der Zeitnahme war der Audi A4 Quattro der Tuning Akademie von Thomas Hanisch zunächst als Zweiter gewertet worden. Doch das Endergebnis zeigt: Der mit mehr PS und Hubraum ausgestattete Audi des Schwesterteams lag nach dem vierstündigen Rennen 1 Minute und 20 Sekunden vor dem Bio-Rocco. Beide Wagen fahren mit einem neuen, schadstoffarmen Biokraftstoff – einem Mix aus NExBTL-Biodiesel des Herstellers Neste Oil und konventionellem Biodiesel – der aus Raps von zertifizierten deutschen Anbauflächen hergestellt wird. Die zwei NExBTL-Teams haben gezeigt, dass sich der neue Bio-Kraftstoff unter den harten Rennbedingungen bewährt. Wie konkurrenzfähig nachhaltige Mobilität ist, zeigt auch ein Blick auf das Gesamtergebnis: Die grünen Pioniere aus Reutlingen belegen Rang 107 und ließen damit exakt 70 fossile Rennteams hinter sich.
Jagd auch auf die fossile Konkurrenz
„Wir gratulieren Thomas Hanisch und seiner Mannschaft zum Sieg und ihrer hervorragenden Saison”, so von Löwis of Menar. „Und alle, die im nächsten Jahr in unserer Klasse fahren, können sich auf einen leichteren und stärkeren Bio-Rocco gefasst machen.” Denn in der Winterpause soll das Bioconcept-Car weitere Karosserieteile aus Naturfasern bekommen und dadurch abspecken. Außerdem werden in den kommenden Monaten die ersten Bauteile aus Biokunststoffen eingebaut, und das Team will die Motorleistung steigern. „Es war am Samstag super, mit dem Bio-Rocco Runde für Runde die Nordschleife zu erobern”, sagt Fahrer Smudo. „Nächstes Jahr treten wir mit ein paar PS mehr an und werden nicht nur die Teams in der Klasse Alternative Treibstoffe, sondern auch die fossile Konkurrenz ins Schwitzen bringen.”